(ik) 25.000 Euro – das ist die stolze Summe, mit der der ZONTA Club Paderborn ein weiteres Mal medizinischen und sozialen Projekten im Kreis Paderborn und auf der ganzen Welt finanzielle Unterstützung leistet.
„Es ist uns eine Verpflichtung, Notleidenden und Benachteiligten beizustehen, um ihr Leid zu mildern und ihre Lebensumstände zu verbessern“, begründen die Mitglieder das große finanzielle Engagement des Clubs und legen Wert darauf, dass die Spenden ohne Verwaltungsaufwand dort ankommen, wo sie benötigt werden.
Um die unbürokratische und direkte Spendenvergabe ging es dem ZONTA-Club bei fünf lokalen Projekten im Kreis Paderborn. So fließen 7.000 Euro in das ZONTA-Projekt „Schultüte“, das der Club vor 10 Jahren aus der Taufe hob und seit dieser Zeit stetig mit Fördergeldern bedenkt. Das Prinzip von „Schultüte“ ist einfach: Grundschulen im Kreis Paderborn erhalten Spendengelder, die sie in einem Fonds eigenständig verwalten und aus dem sie flexibel und schnell benachteiligten Kindern helfen können. Stifte, Hefte, Bücher, Zuschüsse zu kulturellen Veranstaltungen oder Vereinsbeiträge gehören dazu. Auch Turnschuhe, Sportkleidung und Fahrradhelme sind Dinge, die nicht alle Kleinen besitzen. Für so manches Kind geht es um wichtige Nachhilfe- oder Förderprogramme, die für viele Eltern unbezahlbar sind. Aus dem ZONTA-Fonds kann individuell geholfen und ein Beitrag zu Bildung und Chancengleichheit geleistet werden. In letzter Zeit melden Schulen vermehrt, dass gerade Flüchtlingskindern oft Kleinigkeiten für die Schule fehlen, die somit aus dem ZONTA-Fonds beschafft werden können.
Ein weiteres Thema, dem sich die ZONTA-Mitglieder schon lange annehmen, ist die Prävention des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Seit vielen Jahren gehört das interaktive Theaterstück „Mein Körper gehört mir“ zum Präventionsangebot vieler Grundschulen, die damit dem sexuellen Missbrauch von Kindern vorbeugen. Der ZONTA-Club ist den Schulen dadurch ein wichtiger Partner, dass sie aus dem Erlös des alljährlichen Kabaretts finanzielle Hilfe erhalten. In den letzten Monaten bekamen wieder mehrere Schulen eine Spende für das Theaterstück, sodass die Kinder der 3. und 4. Schuljahre teilnehmen können und der Elternbeitrag gesenkt werden kann.
Zur medizinischen und pädagogischen Hilfe für Flüchtlinge wurden 4.000 Euro aufgebracht. Dr. Stefanie Kleine, selbst Mitglied im ZONTA-Club Paderborn, ist eine von mehreren Ärzten, die sich ehrenamtlich für die medizinische Betreuung von Flüchtlingen im Kreis Paderborn engagiert. „Bei der wichtigen ärztlichen Grundversorgung fehlen immer wieder einfache medizinische Produkte, Verbandsmaterial, Medikamente oder Hygieneartikel“, weiß sie zu berichten. Zur Anschaffung dieser Materialien kam die ZONTA-Spende gerade rechtzeitig, sodass ein wichtiger Grundstock für die medizinische Versorgung gelegt werden konnte. Dass Flüchtlingsfrauen und -kinder es im fremden Land und bei der Bewältigung traumatischer Erlebnisse schwer haben, ist besonders problematisch. Gerade für sie sind die pädagogische Betreuung und Therapie wichtig: Mit einem kunsttherapeutischen Ansatz helfen die Kunsterzieherin Udalrike Hamelmann (ZONTA-Club) und Elisabeth Sittig („Zeitspende“). „Beim Malen verarbeiten die Frauen und Kinder traumatische Eindrücke, die sie in ihren Herkunftsländern und auf der Flucht erleben mussten“, schildern Hamelmann und Sittig und fügen hinzu: „Das Malen regt Frauen und Kinder dazu an, über Krieg, Gewalt und Flucht zu erzählen. Sie schaffen es aber auch, in ihren Bildern neue, schöne Eindrücke in Deutschland darzustellen und ihrer Hoffnung Ausdruck zu geben.“
Pro Familia Paderborn — erst kürzlich war mit einer großen Öffentlichkeitsaktion dazu aufgerufen worden, den Fortbestand der Beratungsstelle Pro Familia im Kreis Paderborn im Rahmen von Crowd Funding mit Spenden zu sichern. Schnell entschieden sich die Mitglieder des ZONTA-Clubs Paderborn zu einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 3.000 Euro. So wurde zügig und unkompliziert ein Beitrag dazu geleistet, für Frauen im Kreis Paderborn weiterhin die notwendigen Beratungsangebote vorzuhalten.
Neben der finanziellen Unterstützung sozialer und medizinischer Projekte ist es den 36 ZONTA-Mitgliedern immer ein besonderes Anliegen, die Bildungschancen für Frauen und Mädchen zu verbessern. Dabei sind es vor allem die sogenannten MINT-Bereiche, in denen Mädchen und Frauen noch immer unterrepräsentiert sind. Eine gute Basis für die Förderung in diesen Bereichen bietet das Paderborner Schülerlabor coolMINT, das das Interesse und damit die Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik bei Kindern und Jugendlichen weckt und sie zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) motiviert. „Fragen stellen, experimentieren, eigene Lösungen finden — coolMINT steht für selbstbestimmtes und forschendes Lernen in einer anregenden Atmosphäre“, so heißt es in der Projektbeschreibung. Ab jetzt will der ZONTA-Club spezielle Angebote für Mädchen fördern und stellt coolMINT dafür Startkapital zur Verfügung.
Unter dem Zeichen des medizinischen Beistands steht ein internationales ZONTA-Projekt, das von vielen ZONTA-Clubs aus aller Welt gefördert wird und für dessen unbürokratische Hilfe vor Ort sich ZONTA International verbürgt. Es handelt sich um die medizinische Hilfe und Aufklärung zur Verhinderung der Mutter-zu-Kind-Übertragung des HI-Virus in Ruanda. Eine 5.000-Euro-Spende des Paderborner Clubs gehen zweckgebunden in dieses Projekt.
Dass sich die Mitglieder des ZONTA-Clubs weltweit und örtlich für die politische, rechtliche, wirtschaftliche und gesundheitliche Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen und gegen Gewalt und Diskriminierung einsetzen, stellten sie mit den aktuellen Spendenvergaben erneut unter Beweis. „Die vielfältige Hilfe ist nur durch die Unterstützung der Gäste unserer verschiedenen ZONTA-Veranstaltungen möglich. Dafür danken wir allen Freunden, Förderern und Sponsoren“, so Renate Ortner, die Präsidentin des ZONTA-Clubs, anlässlich der Spendenvergabe.