17.000-Euro-Spende — wieder einmal gibt der ZONTA-Club Paderborn mit einer hohen Geldsumme internationalen und lokalen Projekten finanzielle Unterstützung.
„Es ist uns eine Verpflichtung, uns weltweit gegen Gewalt einzusetzen, die Bildungschancen für Mädchen und Frauen zu verbessern und Armen und Benachteiligten in der Dritten Welt zu helfen“, fasst ZONTA-Präsidentin Angelika Schomberg das Engagement des Clubs zusammen. Und weiter: „Dabei ist es uns besonders wichtig, diese Unterstützung ohne Verwaltungsaufwand und ohne Umwege direkt zu geben“.
Für eine solche unbürokratische Hilfe vor Ort verbürgen sich unter dem Zeichen medizinischen und sozialen Beistands gleich drei Spendenempfänger. So haben sich die Mitglieder des Paderborner Clubs zum wiederholten Male entschlossen, ein internationales ZONTA-Projekt, für das die Dachorganisation ZONTA International einsteht, zu fördern. 5.000 Euro fließen zweckgebunden in dieses Hilfsprojekt in Ruanda, bei dem es um die medizinische Hilfe und Aufklärung zur Verhinderung der Mutter-zu-Kind-Übertragung des HI-Virus geht. Es wird dazu beigetragen, den landesweiten Ausbau zentraler Anlaufstellen zu unterstützen und in lokale Prävention von Gewalt gegen Frauen und Kinder zu investieren.
In Äthiopien hat es sich der Verein Fistula e.V. zur Aufgabe gemacht, das Addis Abeba Fistula Hospital unmittelbar und ohne bürokratische Hindernisse zu unterstützen. In dieser Klinik werden Frauen behandelt, die bei der Geburt schwerste innere Verletzungen erlitten haben. Jedes Jahr erleiden etwa 100.000 Frauen in Entwicklungsländern solche Verletzungen. Nur eine Operation ermöglicht es ihnen, wieder ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Ohne Hilfe wären die Frauen für den Rest ihres Lebens stigmatisiert. 5.000 Euro sollen bei der medizinischen Arbeit helfen.
Seit 15 Jahren leisten der Paderborner Oralchirurg Dr. Ulrich Goos und seine Frau Christiane Goeke-Goos zahnmedizinische Hilfe in Äthiopien. Neben der zahnmedizinischen Schmerzbehandlung für Kinder aus Slumgebieten unterstützen sie ein Bildungsprojekt des Bruderordens „Missionaries of Charity“ (Orden von Mutter Teresa), das Kindern den sonst nicht erschwinglichen Schulbesuch ermöglicht und in dessen Rahmen die Kinder ein sehr einfaches Mittagessen bekommen – oftmals die einzige Mahlzeit des ganzen Tages. Angewiesen sind das Bildungsprojekt des Bruderordens und die medizinische Versorgung auf Geld- und Materialspenden, so dass die großzügige ZONTA-Zuwendung in Höhe von 2.000 Euro dazu beiträgt, diese überaus wichtige Arbeit fortzusetzen.
Ein weiteres Thema, dem sich die ZONTA-Mitglieder schon seit vielen Jahren annehmen, ist die Prävention des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Jetzt freute sich die Geschäftsführerin des Sozialdienstes Katholischer Frauen, Claudia Englisch-Grothe, über 1.000 Euro für das Präventionspuppenspiel „Ich sag’s Lissy“, das seit langer Zeit in Kindergärten aufgeführt wird und das der ZONTA-Club aus dem Erlös des jährlich stattfindenden Benefiz-Kabaretts fördert.
Seit 1997 gehört das theaterpädagogische Stück „Mein Körper gehört mir“ zum Präventionsangebot vieler Schulen, die damit dem sexuellen Missbrauch von Kindern vorbeugen. Schon seit vielen Jahren ist ZONTA für dieses Präventionsprojekt ein wichtiger Partner, der den beteiligten Schulen finanzielle Hilfe leistet. Neben Spenden für den theaterpädagogischen Unterricht in den Klassen 3 und 4 zahlte der ZONTA-Club im Oktober das Honorar für zwei große Elternsichtveranstaltungen für alle Eltern der Paderborner und Delbrücker Grundschulen.
„Projekt zum Schutz vor Diskriminierung und Gewalt für Menschen mit Behinderung“ – ist der Titel für ein Seminar der Lebenshilfe e.V., in dem junge Erwachsene mit geistiger Behinderung lernen, sich in alltäglichen Situationen besser gegen Gewalt zu behaupten, indem sie Selbstsicherheit gewinnen und neue Fähigkeiten erlernen. Auch für dieses von September bis Dezember stattfindende Präventionsseminar trägt ZONTA die Honorarkosten.
Drei junge Paderbornerinnen machen sich Ende November auf den Weg nach Neu Delhi, um dort als einziges reines Mädchenteam Deutschlands an der World Robot Olympiade teilzunehmen. Lena Kociemba, Leonie Vieler und Judith Löcke werden beim Wettbewerb ihren „WasteBuilder“ vorstellen. „Um den Menschen in Slums ein besseres Zuhause zu bieten und gleichzeitig Müll zu recyceln, möchten wir eine Maschine entwickeln, die von den Bewohnern vor Ort genutzt werden kann. Die Maschine soll aus Plastikmüll Platten herstellen, die zum Häuserbau verwendet werden können“, erläutern die Mädchen ihr Vorhaben in einer umfangreichen Projektskizze. Jetzt können die drei jungen Forscherinnen sich über eine Spende des ZONTA-Clubs freuen, mit der sie ihre Reise nach Indien und die Präsentation ihres Projekts verwirklichen können. „Über diese Spendenvergabe freuen wir uns besonders“, heißt es aus dem Club. „Damit erhoffen wir uns, die technische Begeisterung der Mädchen zu fördern und zugleich eine Idee für verbesserte Lebensbedingungen in der Dritten Welt zu unterstützen, wenn der WasteBuilder realisiert wird“.
Die 34 Mitglieder des ZONTA-Clubs Paderborn setzen sich seit 1998 örtlich wie weltweit für die politische, rechtliche, wirtschaftliche und gesundheitliche Verbesserung der Situation von Frauen und Mädchen sowie gegen Gewalt und Diskriminierung ein. Dieses Anliegen bewiesen sie jetzt wieder mit den aktuellen Spendenvergaben. „Die vielfältige Hilfe ist nur durch die Unterstützung der Gäste unserer verschiedenen ZONTA-Veranstaltungen möglich. Dafür danken wir allen Freunden, Förderern und Sponsoren“, freuen sich die Club-Mitglieder anlässlich der Spendenvergabe.
Das obige Bild zeigt jeweils v.l.n.r. 1. Reihe: Leonie Vieler, Judith Löcke, Lena Kociemba (Teilnehmerinnen der World Robot Olympiade), Eva Bartnick (Lebenshilfe e.V.), Angelika Schomberg (Präsidentin Zonta-Club); 2. Reihe: Dr. Ulrich Goos, Barbara Borgmeier (für die Paderborner Grundschulen); 3. Reihe: Claudia Englisch-Grothe (Sozialdienst Katholischer Frauen), Cornelia Steppuhn (für die Delbrücker Grundschulen), Irmgard Kurek (Past-Präsidentin und Komiteevorsitzende Zonta-Club); hintere Reihe: Dr. Stefanie Kleine (Präsidentin Verein Freunde von Zonta), Andrea Südmeier-Luigs (Lebenshilfe e.V.).